Parkinson-Forum: Dr. Christian Fechtrup erläutert Herzinsuffizienz

Dr. med. Christian Fechtrup aus Münster, Facharzt für innere Medizin, Kardiologie und Angiologie, gab beim Mitglieder-Treffen des Parkinson-Forums einen Überblick über Herzinsuffizienz. 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischer Herzschwäche. Bei Systolischer Herzschwäche, die schleichend auftritt, hat das Herz eine zu geringe Pumpfunktion, bei diastolischer Herzschwäche, die plötzlich und unerwartet auftritt, entspannt sich der Herzmuskel ungenügend. Häufig ist der Herzmuskel auch verdickt. Anzeichen sind Luftnot, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Wassereinlagerungen an den Knöcheln oder rascher Herzschlag. Während der verschiedenen Stadien der Krankheit kann die Atemnot bei starker oder später auch bei alltäglicher Belastung auftreten bis hin zu Beschwerden im Ruhezustand. Ursachen können sein: koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankung, Herzentzündung, ein angeborener Herzfehler, Alkohol oder auch Medikamente.

Im Anschluss an seinen Vortrag ging Dr. Fechtrup auf Fragen der Anwesenden ein

Für die Diagnose ist die Vorgeschichte des Patienten wichtig und das Abhören der Lunge. Inzwischen gibt es deutlich bessere neue Medikamente auf dem Markt die allerdings sehr teuer sind. Früher wurde Schonung empfohlen, heute dagegen richtig dosiertes Ausdauertraining unter ärztlicher Kontrolle. Nebenwirkungen von Rheuma- und Schmerzmitteln wirken sich schädlich aus bei Herzerkrankungen, Warnzeichen sind Wassereinlagerungen, Gewichtszuname und Atemnot. Dr. Fechtrup empfiehlt die Führung eines Herztagebuchs mit Notizen über Blutdruck und Gewicht. Weil es zu wenig Spender gibt wurden inzwischen von der Industrie Pumpensysteme entwickelt. Bei Reisen sollten Höhen über 1.500 bis 2.000 m und feucht-warmes Klima vermieden werden. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle: sparsamer Umgang mit Salz, statt dessen lieber mit Kräutern würzen, vorteilhaft ist auch die traditionelle Mittelmeerküche. Auch Rauchen wirkt sich schädigend aus.

Der spezielle Rollator wird von Jürgen Perick erklärt.

Im zweiten Teil stellte Jürgen Perick von der Firma Perick Reha-Technik einen Rollator vor der speziell für Parkinson-Erkrankte entwickelt wurde. Die Bremse hat eine Umkehrfunktion, d.h. wenn man mit dem Rollator gehen möchte muß der Bremshebel festgehalten werden wie z.B. bei einem elektrischen Rasenmäher. Bei unregelmäßigem oder zu schnellem Gang wird sie als Schleppbremse individuell für jeden Benutzer eingestellt, bei Bedarf auch nur einseitig. Um aus dem sogenannten „Freezing“ heraus zu kommen hilft ein grünes Laserlicht, das auf den Boden scheint. Es signalisiert dem Gehirn: Da muß der Fuß drüber her und die Person kann weiter gehen. Fragen aus dem Publikum beantwortete Herr Perick ausführlich. (MH)

Mehr Info:

→ Dr. Fechtrup: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz
(Powerpointpräsentation, 46 Seiten, PDF, 3.73 MB)