Zu einer 5-tägigen Reise in den Norden Deutschlands brachen 36 Mitglieder des Parkinson-Forum auf, um unter der Leitung von Reiner und Margret Krauße etwas Seeluft schnuppern zu können. Ziel und Ausgangspunkt für diesen Urlaub war „Krögers Hotel“ in Esens, nur 4 km von der Küste entfernt.

Am Anreisetag gab es schon beim ersten Stopp ein Highlight: Die Meyer Werft in Papenburg wurde besichtigt. Für die meisten Reisenden war es der erste Besuch in dieser weltbekannten Schiffsbauanlage. Mit einem Spezialbus fuhr die Reisegesellschaft durch die Außenanlagen. Ein versierter Mitarbeiter erläuterte alles und auch anfallende Fragen wurden fachkundig erklärt. Anschließend wurde die Besichtigung in riesigen Hallen weiter fortgesetzt. Dort konnte man die riesigen im Bau befindlichen Schiffe fotografieren! In einem Kino erfuhr man vieles von den Anfängen der Firmengeschichte seit der Gründung 1795 bis jetzt. Und noch immer ist dieses Unternehmen in siebter Generation im Familienbesitz.

Am späten Nachmittag wurde das Hotel erreicht. Nach der Zimmerverteilung gab es im Rahmen der Halbpension ein leckeres 3-Gänge Menü.

Am nächsten Morgen ging die Fahrt mit dem Bus ins Ammerland nach Bad Zwischenahn. Dort gab es Führungen in 2 Gruppen durch den „Park der Gärten“, der vor 20 Jahren zur Bundesgartenschau entstand und seitdem ständig ausgebaut wird. Auf 140.000 Quadratmetern kann man über 90 Mustergärten und Pflanzensammlungen bestaunen und mit allen Sinnen genießen. Leider gab es für die Parkinsongruppe an diesem Tag sehr viel Regen, aber das tat der guten Laune keinen Abbruch. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, für ein Schifffahrt über das Zwischenahner Meer oder einen Bummel durch die Stadt, wo sich die Cafés über den Besuch freuten. Die gute Stimmung im Bus ging nie verloren.

Gruppenbild in Ostfriesland

Zur Aufmunterung wurden traditionsgemäß und mit Begeisterung von Maria Greve und Marlis Düsing angestimmte Lieder gesungen.

Am Dienstag wurde die Sonneninsel Langeoog besucht. Diesmal leider mit sehr durchwachsenem Wetter. Die Führung über die Insel musste wegen des Regens ausfallen, deshalb begab sich die Gruppe ins Bahnhofsgebäude. Dort informierte die Reiseleiterin anhand von Fotos über die Besonderheiten der Insel. Dafür wurden auch dort Lieder angestimmt. Auf die Frage, woher die Besucher kommen, wurde das Münsterlandlied gesungen. Zum Ende gab es auf besonderen Wunsch des Personals auch noch den „Holzmichel“. Etwas Inselfeeling hatte aber ein jeder zwischen den Schauern erleben können, z.B. bei einer Kutschfahrt. Alle waren sich einig: Langeoog müssen wir noch einmal besuchen!

Am nächsten Tag mit weniger Regen gab es eine Rundfahrt durch Ostfriesland mit einer sach- und fachkundigen Reiseleitung. Romantische Warfendörfer, lebendige Fischerhäfen, herrschaftliche Schlösser und viele bunte Leuchttürme waren zu bestaunen. Das erstaunlichste aber war die „Alte Kirche zu Suurhusen“ mit dem schiefsten Kirchturm der Welt, er noch schiefer ist als der schiefe Turm von Pisa! Die Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts ohne Turm gebaut, und gute 100 Jahre später gab es dann den Turmbau. Wegen des Kirchenbaus auf einer Warf gab es bauliche Probleme. So musste das ursprüngliche Kirchenschiff um ein Viertel verkürzt werden. Eine sehr lange Geschichte….

Am Donnerstag stand die Besichtigung von Emden auf dem Programm, und es war auch der Tag der Heimreise. Also mussten erst Koffer gepackt und eingeladen werden, bevor es losging. Emden ist die größte Stadt in Ostfriesland, sie hat nicht nur den Hafen, sondern auch einen Bahnhof und natürlich Industrie, u.a. Logistikunternehmen, Autobau, Fischspezialitäten und Schiffsausrüstung. Nicht zu vergessen die Geburtshäuser von Karl Dall und Otto Waalkes. Auch die waren einen Besuch wert.

Von Emden ging die Rückreise weiter mit Zwischenstopp für eine letzte Pause mit Würstchen, Brot, Kaffee und Gebäck. So waren alle gut gestärkt für die letzten Kilometer in die Heimat, die noch im Hellen erreicht wurde.

Das Besondere an einer Reise mit dem Parkinson-Forum ist, dass die Parkinsonerkrankten trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen an allen Unternehmungen teilnehmen können.

Alles ging gut, so dass der von Dorothea Stauvermann wie immer mitgeführte Notfallkoffer nicht benötigt wurde. Ob mit Rollator oder Gehhilfen, das Ein- und Aussteigen klappte reibungslos, dafür sorgten Reiner Krauße und Hagen Libeau, der Busfahrer Bernd Mielke und viele liebe Menschen, die gerne mitgeholfen haben. Das gleiche galt bei den Kaffeepausen am Bus, alle packten mit an, soweit es ihnen möglich war.

Fazit: Es waren erlebnisreiche Tage in harmonischer Gemeinschaft, mit angeregter Kommunikation und intensivem Gedankenaustausch.

Schon jetzt freuen sich alle auf die nächsten Reisen mit neuen Zielen.

Bericht: Marlis Düsing